Eine scharfe Sauce mit viel Chiliöl, Sojasauce und Sesampaste und darauf ein kleiner Berg Nudeln, der mit würzigem Schweinehackfleisch und frischen Frühlingszwiebeln bedeckt wird. Zusammen ergibt das Dan Dan Mian: Ein Gericht, bei dem jede Komponente für sich schon gut schmeckt, aber in Kombination einfach unschlagbar ist.
Dan Dan Mian ist ein traditionelles chinesisches Gericht, das ursprünglich aus Sichuan kommt – und wie bei so vielen Klassikern gibt es unzählige Varianten für seine Zubereitung. Deshalb habe ich mir auch erlaubt, das Rezept aus „China – Das Kochbuch“ etwas abzuwandeln und mich an die Version eines meiner liebsten Restaurants mit Sichuanküche heranzutasten. Eine Zutat sollte aber immer vertreten sein: Sui Mi Ya Cai. Ich habe die eingelegten braunen Senfblätter in einem gut sortierten Asialaden gefunden und sie verleihen dem Gericht sein charakteristisches Aroma. Ungewöhnliche Zutaten sind bei den Rezepten im Buch keine Ausnahme und wer die Phaidon-Reihe zu den verschiedenen Länderküchen kennt, weiß, dass Authentizität an erster Stelle steht. Die Nachkochbarkeit kommt erst danach, was aber nur bei wenigen Rezepten zu Schwierigkeiten führen sollte. Um trotzdem ein paar Beispiele zu nennen: Fat Choy, Fuzzy Gourd oder Hasma gehören hier schon eher zu den sehr exotischen Zutaten. Aber nachdem ich mich mit den Werken zu Peru, Thailand und dem Libanon schon an den Stil der Serie gewöhnen konnte, gefällt er mir mittlerweile richtig gut. Etwas schade: Die chinesischen Namen der Gerichte sind in Schriftzeichen angegeben, sodass man kaum nach einem konkteten Rezept suchen kann. Und manche Basics wie das hier verwendete Chiliöl (genauso unerlässlich für Dan Dan Mian wie Sui Mi Ya Cai!) tauchen leider auch nur ohne Rezept im Glossar auf. Aber das kann man angesichts der Menge anderer Rezepte, der für meinen Geschmack absolut gelungenen Zusammenstellung und der schönen Fotos sehr gut verschmerzen. Für eine Reise quer durch die chinesischen Küchen, in denen je nach Region oder Provinz völlig andere Aromen, Zutaten und Zubereitungsformen bevorzugt werden, ist das Buch beinahe unerlässlich. „China – Das Kochbuch“ wurde mir als Rezensionsexemplar von Edel Books zur Verfügung gestellt.
Zutaten für zwei Portionen
200 g chinesische Weizennudeln
200 g Schweinehackfleisch
2 EL Sui Mi Ya Cai (eingelegter brauner Senf)
1 EL Sojasauce
4 Frühlingszwiebeln
Sesamöl
Für die Sauce:
200 ml Hühnerbrühe
2-3 EL Chiliöl
2 EL Sojasauce
2 EL Tahini
1 EL Reisessig
1 TL Zucker
1 Knoblauchzehe
Zubereitung
Damit alle Komponenten gleichzeitig fertig sind und das Gericht noch heiß gegessen werden kann, sollten alle Zutaten bereitliegen.
Dann zunächst die Saucenbasis vorbereiten. Dafür Chiliöl, Sojasauce, Tahini, Reisessig und Zucker verrühren. Die Knoblauchzehe pressen und dazugeben. Die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe schneiden.
Das Wasser für die Nudeln aufsetzen und in der Zwischenzeit das Hackfleisch vorbereiten. Dafür das Hackfleisch mit dem Sui Mi Ya Cai und der Sojasauce vermischen. Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und das Hackfleisch darin anbraten, bis es krümelig wird.
Die Saucenbasis auf zwei Schüsseln verteilen und mit der heißen Hühnerbrühe aufgießen. Die Nudeln nach Packungsanweisung kochen und jeweils eine Portion in eine Schüssel geben. Das Hackfleisch darauf verteilen und die Frühlingszwiebeln daraufstreuen. Vor dem Essen alles gut miteinander vermischen.
Vor einem Jahr: Reissalat mit Hähnchenbrust, Sellerie, Kräutern und Haselnüssen
Vor zwei Jahren: Tarte mit getrockneten Tomaten und Ziegenkäse
Vor drei Jahren: Risotto de Idiazábal
Vor vier Jahren: Focaccia mit Ziegenkäse, Feigen und Rosmarin
Vor fünf Jahren: Topinambursuppe mit Weißwein und Schnittlauch
Unknown says
Dan Dan Mian ist mein absolutes lieblingsgericht. Ich mache auch das Chiliöl selbst, indem ich einfach getrocknete Chili, Sternanis und Zimtstangen in heißem Öl einige Minuten frittiere (bei etwa 180 °C), und dann die Hitze ausschalte, Szechuan-Pfeffer hinzugebe und das Öl abkühlen lasse. Dann filter ich alle Gewürze raus und habe ein sehr aromatisches Öl, dass ich dann für Dan Dan Mian benutze. Für mich gehören frische Gurken dazu, um einen Kontrast zur öligen Schärfe zu bieten. Wenn ich mal kein Fleisch essen will, dann geht das Rezept auch wunderbar mit gebratenen Pilzen.
Ich glaub ich weiß, was ich heute abend kochen werde 😀
Berliner Küche says
Gurken und Pilze kann ich mir auch sehr gut vorstellen, danke für den Tipp!
Unknown says
Gerade erst Dein Chili-Öl Rezept gesehen, werde ich auch mal ausprobieren! Lorbeer klingt nach einer guten Ergänzung 🙂
akela says
Wo hast du denn ya cai gefunden? Ich hab heute im Go Asia auf der Kantstraße vergeblich gesucht
Berliner Küche says
Genau da bin ich fündig geworden! Wenn man Richtung Kasse guckt der linke Gang. 🙂