Typisch südamerikanisch und wahnsinnig lecker: Alfajores, Plätzchen mit einer Füllung aus Dulce de leche. Der Teig ist nur leicht gesüßt und wird mit etwas Salz verfeinert – geschmacklich erinnert er an Shortbread. Die cremige Karamellfüllung ist eine perfekte Ergänzung.
Dieses Rezept ist nur eines von 500, die Gastón Acurio in „Peru – Das Kochbuch“ vorstellt. Wobei „Kochbuch“ fast schon eine Untertreibung ist: Bei dem Umfang könnte man es genauso gut das Lexikon der peruanischen Küche nennen. Darin finden sich all die verschiedenen kulinarischen Einflüsse, die heute noch ein wichtiger Teil der Landesküche sind. Angefangen bei typischen Zutaten wie Quinoa, Kartoffeln und Mais, den traditionellen Kürbissen, Limabohnen und Chilis, bis hin zu spanischen Bräuchen, arabisch-maurischen Aromen, kreolischen Einflüssen und etwas später auch noch dem Erbe der chinesischen, japanischen und italienischen Einwanderer. Eine ungewöhnliche, einzigartige und vielfältige Mischung, die genau deshalb in den letzen Jahren immer bekannter und beliebter wurde – ganz vorne mit dabei natürlich Ceviche, dem gleich 40 Seiten gewidmet werden. Danach wird es unbekannter und etwas exotischer, zum Beispiel mit Tacu tacu (ein Bratling aus Reis und Bohnen, der in verschiedensten Kombinationen serviert wird), Pachamanca (unterschiedliche Fleisch- und Gemüsesorten, die mit Hilfe von heißen Steinen in einem Erdloch gegart werden) oder den Gewürzpasten und Saucen, in denen die zahlreichen Chilisorten verarbeitet werden. Aber so schön diese Vielfalt auch ist: Das Nachkochen gestaltet sich entsprechend schwierig. Ich finde Kochbücher mit authentischen Rezepten toll, aber noch ein bisschen toller finde ich sie, wenn für nur schwierig zu beschaffende Zutaten gleich eine Alternative vorgeschlagen wird. Ein weiterer Kritikpunkt: Die vielen Verweise, die es teilweise nötig machen, das Buch für ein einziges Rezept noch an drei weiteren Stellen aufzuschlagen. Mir gefällt das Buch trotzdem, weil es so viel Neues zu bieten hat – und Rezepte, die zu viel Beschaffungsaufwand erfordern, wandele ich einfach nach meinem Geschmack ab. „Peru – Das Kochbuch“ wurde mir als Rezensionsexemplar vom Edel Verlag zur Verfügung gestellt.
Zutaten für ca. 23 Stück
300 g Mehl
170 g Butter
4 EL Puderzucker
1 EL Vanilleextrakt
1 TL Salz
200 g Dulce de leche oder Dulce de leche con chocolate
Zubereitung
Den Ofen auf 160°C vorheizen. Alle Zutaten bis auf das Dulce de leche in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einem verkneten, bis ein zusammenhängder geschmeidiger Teig entstanden ist. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche etwa 4 mm dick ausrollen. Mit einem Ausstecher von 5 cm Durchmesser Plätzchen ausstechen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Für 10 bis 12 Minuten backen, bis die Plätzen ganz leicht gebräunt sind.
Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Anschließend jeweils ein Plätzchen mit etwas Dulce de leche bestreichen und ein weiteres Plätzchen daraufsetzen. Nach Geschmack noch mit etwas Puderzucker bestreuen.
Vor einem Jahr: Knusprige Bärlauch-Fladen
Vor zwei Jahren: Pasta salsiccia e provola
Vor drei Jahren: Cranberry-Scones mit weißer Schokolade
Vor vier Jahren: Bärlauch-Focaccia
momentbitte says
Der Teig klappt bei mir leider überhaupt nicht. Musste ein Ei dazugeben, damit er nicht zerbröselt. Welchen Trick gibt es da? Sollte ich den Teig besser nicht mit der Küchenmaschine und dem Knethaken verarbeiten?
Berliner Küche says
Der Teig ist wirklich SEHR mürbe, das stimmt! Bei mir hat das Kneten mit den Händen aber gut funktioniert, obwohl der Teig am Anfang eher aussah wie Streusel. Durch die Wärme der Hände hat die Butter nach einer Weile alles zu einem formbaren Teig verbunden. Falls es gar nicht klappt, kann man auch ein kleines bisschen kaltes Wasser zum Teig geben.