Kräftig, aromatisch, wärmend und sättigend – diese Hühnersuppe ist wirklich rundum zufriedenstellend. So sehr ich die klassische deutsche Version schätze, bieten Sojasauce, Reiswein, Ingwer und Knoblauch hier eine köstliche Abwechslung. Die Einlage kann natürlich ganz nach Geschmack variiert werden, aber Nudeln, Brokkoli, Enoki, Ei und Frühlingszwiebeln passen ganz hervorragend.
Aber nicht nur die Einlage kann variiert werden, Brühe und Hühnerfleisch sind in Donna Hays neuestem Werk „Von Einfach zu Brillant“ auch gleich die Grundlage für zwei weitere Gerichte: Einen grünen Papayasalat mit pochiertem Huhn und eine weitere Suppe mit anderen Gewürzen und unterschiedlicher Einlage (die ich allerdings zum Teil für dieses Rezept übernommen habe). Das Buch basiert auf ihren erprobten und geschätzten Standardrezepten, denen jeweils mehrere Varianten desselben Gerichts folgen. Aus einer überschaubaren Anzahl Grundrezept werden dadurch über 200, die es zusammen mit den herrlichen, großformatigen Fotos auf eine beachtliche Anzahl von 400 Seiten schaffen. Die Gliederung des Buchs ist schlicht und selbsterklärend: Pikant, unverzichtbar und süß. Im pikanten Teil findet man etwa eine einfache Käse-Frittata mit Abwandlungen als Schmorkürbis-Blauschimmelkäse-Frittata mit Majoran, Mini-Frittate mit Speck und Salbei oder Ziegenkäse-Grünkohl-Frittata mit Thymian. Und auf der süßen Seite steht zum Beispiel eine schlichte Baisermasse, die dann zu Pavlova, einer Zitronentarte mit Baiserdecke, karamellisiertem Obst mit flambiertem Baiser oder kleinen, unterschiedlich aromatisierten Baisers weiterverarbeitet wird. Mit gefällt das Konzept, weil es zeigt, dass man mit wenigen Änderungen viel Abwechslung in den Speiseplan kann. Etwas schade finde ich, dass die Rezepte bei Donna Hay oft eher fleischlastig und mächtig sind. Die süßen Rezepte sind nach australischen oder US-amerikanischen Maßstäben gesüßt, weshalb ich mir schon bei ihren anderen Büchern angewöhnt habe, die Zuckermenge radikal zu reduzieren. Aber ihre Bücher haben auch noch etwas anderes gemeinsam: Sie gefallen mir einfach gut. „Von Einfach zu Brillant“ wurde mir als Rezensionsexemplar vom AT-Verlag zur Verfügung gestellt.
Zutaten
Für die Suppe:
4 Hühnerschenkel
1 Bund Frühlingszwiebeln (der grüne Teil)
1 Zwiebel
50 g Ingwer
4 Knoblauchzehen
2 milde rote Chilis
100 ml Reiswein (z. B. Mirin oder Shaoxing)
50 ml Sojasauce
2 EL Zucker
Als Einlage für vier Portionen:
200 g Nudeln (z. B. Reis- oder Ramennudeln)
400 g Brokkoli oder Kai-lan
200 g Enoki-Pilze
4 Eier
1 Bund Frühlingszwiebeln (der weiße Teil)
Zubereitung
Die Hühnerschenkel in einen großen Topf legen. Den grünen Teil der Frühlingszwiebeln, Zwiebel und Ingwer in grobe Stücke schneiden. Die Knoblauchzehen sowie die Chilis halbieren und mit den anderen Zutaten in den Topf geben. Mit etwa 3 Litern Wasser aufgießen. Reiswein, Sojasauce und Zucker unterrühren. Erhitzen, bis die Flüssigkeit fast zu kochen beginnt. Die Hitze anschließend reduzieren und die Suppe bei mittlerer Temperatur für 2 Stunden garen lassen. Im Anschluss die Hühnerschenkel aus der Brühe holen. Die Brühe durch ein Sieb gießen und aufgefangenes Gemüse etc. wegwerfen.
Danach werden alle Zutaten für die Suppeneinlage einzeln zubereitet. Damit kann man schon loslegen während die Brühe kocht, sodass alles bereitsteht, wenn sie fertig ist. Die Eier für 6,5 Minuten kochen und danach eiskalt abschrecken. Schälen und jeweils halbieren. Den Brokkoli – je nach Art – in kleine Röschen teilen oder die Blätter in Streifen schneiden. Den Strunk in Scheiben schneiden. Für etwa 3 Minuten blanchieren und, sofern das Gemüse nicht sofort weiterverwendet wird, kalt abschrecken. Den unteren Teil Pilzstiele abschneiden und die Enoki, die oft miteinander verwachsen sind, in kleinere Einheiten zerteilen. Den weißen Teil der Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Das Fleisch von den Hühnerschenkeln lösen. Die Nudeln entsprechend Packungsanweisung kochen – sie schmecken frisch am besten und sollten daher, anders als die anderen Zutaten, erst im letzen Moment zubereitet werden.
Wenn alles vorbereitet ist, werden Nudeln, Hühnerfleisch, Brokkoli und Pilze auf vier Schalen aufgeteilt und mit der heißen Brühe übergossen. Jeweils noch zwei Eihälften und Frühlingszwiebeln dazugeben.
Vor einem Jahr: Lauchpuffer mit saurer Sahne
Vor zwei Jahren: Marokkanische Rote-Bete-Creme mit Granatapfel und Walnüssen
Vor drei Jahren: Schokoladen-Nuss-Babka
Vor vier Jahren: Kürbissuppe aus Hokkaidokürbis
Vor fünf Jahren: Kürbiskernpesto
Vor sechs Jahren: Nudelteig ohne Ei
Julias Torten und Törtchen says
Das letzte Bild ist echt toll! So einfach, aber irgendwie hab ich mich in das Foto verliebt! Werde das Rezept bestimmt mal nachkochen!
LG Julia
Berliner Küche says
Danke und viel Spaß beim Nachkochen! 🙂