Bei diesem herbstlich-winterlichen Salat kommen viele verschiedene Zutaten und Gewürze zum Einsatz, die sich hervorragend ergänzen. Der Rotkohl wird mit einem Dressing aus Mandarine, Granatapfelsirup und einem Hauch Vanille angemacht und zusammen mit karamellisierten Petersilienwurzeln serviert, die mit frischem Ingwer gewürzt sind. Eine leckere und besondere Geschmackskombination!
Das Rezept kommt, leicht abgewandelt, aus dem schönen Kochbuch „Die Grüne Stadtküche“ von Claudia Hirschberger und Arne Schmidt. Die beiden betreiben den nicht minder schönen Blog Food with a View, der einen ersten Vorgeschmack auf das Buch gibt: Saisonale vegane und vegetarische Rezepte (im Buch sind die Rezepte mit einer Ausnahme ausschließlich vegan), ästhetische Fotos und Eindrücke von Ausflügen ins Grüne in und um Berlin. Bewusster Konsum, saisonale Produkte, Erzeugnisse aus der Region und ausgiebiger Genuss sind die Dinge, die hier im Fokus stehen. Der Slow Food Gedanke spiegelt sich sogar im Aufbau des Buchs, das immer etwas Zeit zum Blättern und Stöbern zwischen den einzelnen Rezepten lässt. Von letzteren gibt es über 50, die nach Jahreszeiten gegliedert sind und obwohl Saisonalität eine wichtige Rolle spielt, sind kleine Änderungen erlaubt: Man benutzt einfach die Zutaten, die gerade verfügbar find. Wie man beim Rotkohlsalat schon sieht, sind die Zutatenlisten eher lang, Gerichte setzen sich oft aus mehreren Komponenten zusammen und entsprechend müssen auch die Zubereitungsschritte koordiniert werden. Als Belohnung winkt dafür eine ausgewogene, geschmacklich beeindruckende Mahlzeit, für die sich der Aufwand lohnt. Da wären zum Beispiel Kartoffelpuffer-Waffeln mit Wildkräutersalat und Hopfentrieben, eine Terrine aus gegrillten Auberginen mit Mirabellen-Rohkostkonfitüre und Blätterteigstangen oder Mohn-Haselnuss-Pancakes mit gegrillten Rosmarin-Birnen und Schlehensirup. Dazu kommen etwa 30 weitere Rezepte für die im Buch verwendeten Grundrezepte wie die verschiedenen Teige, fermentiertes Gemüse oder Gewürzmischungen. „Die Grüne Stadtküche“ ist angenehm zu lesen und anzuschauen, beinhaltet viele geschmackliche Neuentdeckungen und stammt dazu auch noch aus der Feder äußerst sympathischer Autoren. Mir gefällt’s!
Zutaten
Für den Salat:
1/2 Rotkohl (ca. 500 g)
8 getrocknete Aprikosen
2 EL (schwarzer) Sesam
Für die Petersilienwurzeln:
6-8 kleine Petersilienwurzeln
2 EL Zucker
1 EL frisch geriebener Ingwer
Pfeffer, Salz
Für das Dressing:
1 Mandarine
2 EL Olivenöl
2 EL Granatapfelsirup
1 Messerspitze Cayennepfeffer
1 Messerspitze gemahlene Vanille
Pfeffer, Salz
Zubereitung
Den Strunk vom Rotkohl entfernen und den Rest in sehr feine Streifen schneiden oder hobeln. Die getrockneten Aprikosen in Stücke schneiden und die Sesamsamen ohne Fett bei mittlerer Temperatur in einer Pfanne anrösten, bis sie anfangen zu knacken und gut zu duften. Beides zum Rotkohl geben.
Für das Dressing den Saft der Mandarine auspressen und mit dem Olivenöl, Granatapfelsirup, Cayennepfeffer sowie der Vanille in ein kleines Einmachglas geben. Den Deckel gut verschließen und schütteln, bis die Zutaten sich verbunden haben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken und über den Rotkohl gießen. Alles gut vermischen und ziehen lassen, während die Petersilienwurzeln vorbereitet werden. (Man kann den Salat auch gut vorbereiten sogar mehrere Stunden bis zum Servieren im Kühlschrank ziehen lassen. Er schmeckt dann fast noch besser.)
Die Petersilienwurzeln schälen, je nach Größe auch noch der Länge nach halbieren. Den Zucker in eine Pfanne und erhitzen, bis er karamellisiert ist. Sobald das passiert ist, den Ingwer unterrühren und die Petersilienwurzeln dazugeben. Ein paar Minuten weiterdünsten und dabei regelmäßig wenden, bis sie von allen Seiten glasiert sind. Pfeffern und salzen. Zum Servieren auf den Salat geben. Sie schmecken sowohl kalt (sehr gut) als auch warm (noch besser).
Vor einem Jahr: Japanisches Curry mit Udon-Nudeln und pochiertem Ei
Vor zwei Jahren: Pasta mit geröstetem Blumenkohl und Pinienkernen
Vor drei Jahren: Birnen-Ingwer-Crumble mit Zimt-Streuseln
Vor vier Jahren: Risotto mit Radicchio, Rotwein und Schinkenwürfeln
Vor fünf Jahren: Möhrenkuchen ohne Mehl mit Quark-Zitronen-Frosting
Vor sechs Jahren: Vollkornwaffeln mit Mohn und Zitrone
Food with a View says
Lieben Dank für diese schöne Rezension! Wir freuen und sehr, dass Dir unser Buch gefällt und dass Dir das Rezept geschmeckt hat. Es sieht ganz wunderbar gelungen aus :-). Lieben Gruß!
Berliner Küche says
Und wie es das hat! Als nächstes steht eine herbstliche Version vom Rhabarberkuchen auf der Liste. Von dem weiß ich ja schon, wie lecker er ist. 🙂