Ein wenig Reis in sehr viel Wasser gekocht – klingt erstmal nicht so verlockend, aber dieser japanische Reiseintopf schmeckt wirklich überraschend gut! Dafür sorgen einerseits geschmacksintensive Zutaten wie Dashi, Sojasauce und Sake, aber auch die Konsistenz überzeugt. Vergleichen lässt sie sich wohl am ehesten mit einem Porridge aus Reis, das dank der Eier sogar noch etwas cremiger wird.
Zosui ist in Japan das Pendant zu unserer Hühnersuppe, ein wärmendes und stärkendes Erkältungsessen. Aber natürlich nicht nur dann: Es eignet sich auch bestens, um Reste von gekochtem Reis, Suppe oder Gemüse zu verwerten und ist daher ein fester Bestandteil der Alltagsküche. In Kimiko Barbers Buch „Washoku“ finden sich noch mehr solcher Rezepte, die hier hinter Sushi und Ramen immer noch ein Schattendasein fristen. Dabei hat die japanische Küche so viel mehr zu bieten! Die starke saisonale Ausrichtung nach Jahreszeiten, die verschiedenen Klimazonen und natürlich auch die Einflüsse anderer asiatischer Länder haben eine unglaublich vielfältige Esskultur hervorgebracht. Sie baut auf dem Grundprinzip auf, dass die verwendeten Zutaten immer die bestmögliche Qualität haben sollten, weshalb auch die einfachen Gerichte so gut schmecken. Die Rezepte gliedern sich in Vorspeisen; Suppen, Sashimi und Salate; kleine Gerichte; Hauptgerichte; Beilagen und Desserts. Zu jedem Gericht gibt es eine kurze Einleitung, Grundtechniken und Rezeptkategorien werden außerdem noch einmal gesondert erklärt. Zum Beispiel, wie man eine Dashi-Brühe kocht (auch wenn ich in diesem Rezept zugegebenermaßen auf Instant-Dashi setze), wie und wann die verschiedenen Essigmischungen verwendet werden und natürlich auch, wie man Sushi am besten zubereitet. Zusätzlich lernt man, neben Zosui, noch einige andere unbekannte Gerichte kennen, die sehr verlockend aussehen. Etwa Shiro Aegoromo, ein cremiges Salatdressing aus Seidentofu, Niku-Jaga, das die japanische Interpretation eines britischen Beef Stew ist oder Furofuki-Daikon, gedünsteter Rettich mit einer würzigen Misosauce. Die Rezeptauswahl ist abwechslungsreich, gelungen und meistens auch gut nachkochbar – ich werde sicher noch eine Weile brauchen, bis all die Post-its abgearbeitet sind, die ich im Buch verteilt habe. „Washoku“ wurde mir vom Hädecke Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Zutaten für zwei Portionen
100 g japanischer Klebreis
800 ml Dashi
2 EL Sojasauce
2 EL Sake
1 Bund Schnittknoblauch
2 Eier
Zubereitung
Reis, Dashi, Sojasauce, Sake für 45 Minuten köcheln lassen. Geschnittenen Schnittknoblauch dazugeben, weitere 15 Minuten köcheln. Die Eier verquirlen. Den Eintopf so heiß wie möglich auf zwei Schalen verteilen und sofort jeweils ein verquirltes Ei daraufgießen. Schalen jeweils mit einem Teller abdecken und kurz ziehen lassen, bis die Eier anfangen zu stocken. Essen, solange die Eier noch cremig sind.
Vor einem Jahr: Salat mit grünen Bohnen, Zuckerschoten, Edamame und Sesam
Vor zwei Jahren: Kichererbsen-Edamame-Salat mit Gorgonzola und Haselnüssen
Vor drei Jahren: Orangen-Joghurt-Kuchen mit Crème fraîche-Topping
Vor vier Jahren: Pancakes mit Quark und Haferflocken
Vor fünf Jahren: Brioche au sucre
Schreibe einen Kommentar