Ein bisschen fruchtig, ein bisschen rauchig und höchst aromatisch: In diesem Rezept werden Aubergine und Paprika erst einmal geröstet, bis sie von außen komplett schwarz sind. Dann wird das zarte Fruchtfleisch mit Knoblauch, etwas Chili und viel Petersilie zu einem Dip verarbeitet, den ich ohne zu zögern auch pur löffeln würde.
Haya Molcho, die sich mit den NENI-Restaurants einen Namen gemacht hat, hat das Rezept für diesen Dip von ihrer Tante bekommen und es im Buch „Balagan!“ verewigt. Aber nicht nur Tante Zucka taucht darin auf: Obwohl es sich in erster Linie um ein Kochbuch handelt, ist ihre Familie untrennbar mit Haya Molchos Schaffen verbunden, wovon auch „Balagan!“ zeugt. Für sieben Tage hat sich die Autorin mit Freunden und Familie in ein kleines marokkanisches Bergdorf zurückgezogen, um dort zu kochen und zu genießen. Und wenn die Rezepte ein Spiegel der gemeinsamen Woche sind, dann muss es ein ausgedehntes, buntes, leicht chaotisches und herrliches Fest gewesen sein! Jeder Tag widmet sich einem anderen Thema: Basics, Beilagen und Snacks, Hauptspeisen mit Fleisch, Fisch und Gemüse und Nachtisch. Die Wurzeln der Gerichte liegen zwar in der orientalischen Küche, aber es tauchen immer wieder Einflüsse aus anderen Ländern auf. Zum Beispiel in den Spinatpalatschinken mit Labanefüllung, beim Kartoffelsalat mit eingelegter Zitrone oder der Panacotta mit Ziegenmilch und Dattelsirup. Aber Klassiker wie Hummus, Lammkebab und Falafel dürfen natürlich auch nicht fehlen. Genau diese Mischung gefällt mir ausgesprochen gut, weil ich beim Kochen auch gerne Geschmäcker und Zubereitungsarten aus verschiedenen Küchen kombiniere. Noch dazu sehen die Gerichte auf den Fotos sehr appetitanregend aus! Nur schade, dass die Rezepte jeweils gebündelt am Ende jedes Kapitels folgen. So kann man sich zwar gleich zu Anfang einen Gesamteindruck vom Tag machen, aber ich finde es übersichtlicher, wenn Bild und dazugehöriges Rezept nebeneinander stehen. Noch ein kleiner Kritikpunkt, der den positiven Gesamteindruck allerdings kaum schmälert: Auf die Doppelseite Werbung für die eigene Eiscreme-Marke hätte man ruhig verzichten können. „Balagan!“ wurde mir als Rezensionsexemplar vom Südwest Verlag zur Verfügung gestellt.
Zutaten
1 Aubergine
2 Paprikaschoten
2 Knoblauchzehen
1 Hand voll glatte Petersilie
1 TL Chiliflocken (Pul Biber)
Olivenöl, Salz
Zubereitung
Den Ofen in der Grillstufe auf 250°C vorheizen. Die Aubergine ein paar Mal mit einer Gabel einstechen, damit sie im Ofen nicht platzt. Die Aubergine und die Paprikaschoten auf ein mit Alufolie oder Backpapier ausgelegtes Blech legen und für 10 Minuten auf der oberen Schiene grillen. Jeweils wenden und für weitere 10 Minuten grillen, bis das Gemüse von allen Seiten schwarz ist. Mit einem Gasherd geht es noch unkomplizierter: Das Gemüse einfach über der offenen Flamme rösten, bis es schwarz ist.
Anschließend in einen Gefrierbeutel geben, diesen verschließen und alles etwas abkühlen lassen; durch das Kondenswasser lässt sich die verkohlte Haut danach einfacher ablösen. Wenn die Haut abgelöst ist, Aubergine und Paprika zusammen mit den gepressten Knoblauchzehen und einem Schuss Olivenöl in eine Schüssel geben. Alles mit einer Gabel zerdrücken, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Salz abschmecken und mit den Chiliflocken würzen. Zum Servieren die Petersilie darauf streuen.
Vor einem Jahr: Salat mit gerösteten Aprikosen, körnigem Frischkäse und Zitronen-Vinaigrette
Vor zwei Jahren: Sandwichbrot mit Roggenmehl, Kümmel und Gewürzgurken
Vor drei Jahren: Limonade mit Kirsch-Rosmarin-Sirup
Vor vier Jahren: Crispy Chicken Fingers
Vor fünf Jahren: Schokoladen-Rote-Bete-Kuchen
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