Schwarzwurzeln kann man auf viele Arten zubereiten, aber diese ist mir Abstand am liebsten: In knuspriger Panade, die angenehm nach Zitrone und Dill schmeckt. Ich esse die Schwarzwurzeln als Hauptgericht, einfach nur mit einem Klecks Hüttenkäse oder saurer Sahne, aber sie passen auch unglaublich gut als Beilage zu einem zarten Stück Fleisch.
Nigel Slaters neuestes Buch „Ein Jahr lang gut essen“ ist voller solcher einfacher und schmackhafter Gerichte. Es gehört zu seiner Reihe der Küchentagebücher, in denen er die Leser über den Verlauf eines Jahres hinweg an seinen Mahlzeiten, seinen kulinarischen Reiseberichten, seinem Gemüsegarten und seinen Gedanken zu allen Themen rund ums Essen teilhaben lässt – und zwar auf eine so sympathische Art und Weise, dass man sich aufs Angenehmste in seinen Büchern verlieren kann. Bei ihm stimmen sowohl die Rezepte als auch die Geschichten und nicht umsonst bezeichnet er sich selbst als „cook who writes“.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und beginnt am 1. Januar mit einem einfachen Knäckebrot und den Resten der vorangegangenen Feiertage. So spiegeln sich Anlässe, Jahreszeiten und Urlaube immer wieder in den Rezepten, was das Buch zu einer perfekten Quelle für saisonale Zutaten und ihre Zubereitung macht – so auch die Schwarzwurzeln, die bei Nigel Slater Ende Januar auf den Tisch kamen. Ihm ist außerdem wichtig, dass gutes Essen sich in den Alltag integrieren lässt und ihn bereichert. Deshalb gibt es neben den Tagebuchabschnitten außerdem vier Jahreszeitenkapitel, die der schnellen Küche gewidmet sind. Allerdings fällt auf, dass oft zwei Komponenten den Alltag so lecker machen: Fleisch und Fett, am liebsten in Form von Butter, Sahne und Créme double. Aber darüber sehe ich gerne hinweg, zumal Slater selbst im Vorwort dazu ermuntert, die Gerichte dem eigenem Geschmack anzupassen. „Ein Jahr lang gut essen“ wurde mir als Rezensionsexemplar vom Dumont Verlag zur Verfügung gestellt.
Zutaten
750 g Schwarzwurzeln
1 Bio-Zitrone
3 EL Semmelbrösel
1 TL Dill
1 EL Paprikapulver
1 Ei
Olivenöl, Pfeffer, Salz
Zubereitung
Zunächst die Panade vorbereiten. Dafür die Zitronenschale abreiben und in einen tiefen Teller geben. Semmelbrösel, Dill, Paprika sowie etwas Pfeffer und Salz dazugeben und vermischen. Den Zitronensaft auspressen und mit etwas Wasser in eine Schale geben; darin werden die geschälten Schwarzwurzeln nach dem Schälen zwischengelagert, damit sie nicht braun anlaufen.
Nun die Schwarzwurzeln schälen (am besten mit Handschuhen, der Saft ist nämlich sehr klebrig). In etwa 10 cm lange Stücke schneiden und vorerst ins Zitronenwasser legen. Anschließend mit etwas Wasser in einen Topf geben und mit geschlossenem Deckel für etwa 15 Minuten andünsten, bis sie gar sind. Abgießen und etwas abkühlen lassen.
Das Ei in einer Schale verrühren. Die Schwarzwurzeln zuerst in das Ei tunken und anschließend in der Panande wälzen. Einen guten Schuss Olivnöl in eine Pfanne geben, sodass der Pfannenboden vollständig damit bedeckt ist. Die panierten Schwarzwurzeln bei mittlerer Hitze von allen Seiten goldbraun braten. Die Menge reicht entweder für eine Person als Hauptspeise oder als Beilage für zwei Personen.
Vor einem Jahr: Japanischer Matcha-Kuchen mit weißer Schokolade
Vor zwei Jahren: Dutch Baby Pancake
Vor drei Jahren: Möhrensuppe mit Quinoa
Vor vier Jahren: Pastasotto mit getrockneten Tomaten, Mascarpone und Pinienkernen
Vor fünf Jahren: Maisrisotto
milchmaedchen says
Dill, my love… und Schwarzwurzeln auch.
Der nächste Markt ist meiner!
Danke Dir!
Ye Olde Kitchen says
Ein tolles Rezept! Und wieder ein Grund mehr, dann doch endlich Schwarzwurzeln kaufen zu gehen. Die hatten wir diesen Winter nämlich noch gar nicht auf dem Tisch.
Viele Grüße nach Berlin