Von außen wirkt dieser Hefekuchen zwar recht unscheinbar, beim Anschnitt ist die Überraschung dafür umso schöner: Der Teig wird nach dem Vorbild der osteuropäischen Povitica vor dem Backen mit der Füllung bestrichen und dann eingerollt. Dabei entsteht nicht nur ein schönes Muster, der Kuchen ist dadurch auch noch besonders saftig!
Zutaten für eine kleine Kastenform
250 g Mehl
175 ml Milch
10 g frische Hefe
2 EL Zucker
1/4 TL Salz
2 EL Butter
1 Ei
Hagelzucker
Für die Füllung;
200 g Himbeerkonfitüre
Zubereitung
Die Hefe in der zimmerwarmen Milch auflösen und für ein paar Minuten stehen lassen, bis sich erste Bläschen bilden. Mehl, Zucker, Salz und die kleine Stücke geschnittene Butter in eine Schüssel geben. Das Ei trennen und das Eigelb ebenfalls dazugeben. Das Eiweiß zunächst im Kühlschrank aufbewahren (es wird später noch zum Einpinseln des Hefekuchens gebraucht). Zum Schluss die Milch mit der Hefe in die Schüssel gießen und alles mehrere Minuten lang zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Die Schüssel anschließend mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie abdecken und bei Zimmertemperatur für etwa 90 Minuten gehen lassen. Das Volumen des Teigs sollte sich danach vergrößert haben.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche sehr dünn zu einem Rechteck ausrollen und die Konfitüre darauf verstreichen. Den Teig von der langen Seite her aufrollen. Die Teigrolle in eine eingefettete oder mit Backpapier ausgelegte Kastenform legen (etwa wie eine eingerollte Schlange). Die Form mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie abdecken und für eine weitere Stunde gehen gehen lassen.
Den Ofen auf 180°C vorheizen. Den Hefekuchen mit dem Eiweiß bepinseln und etwas Hagelzucker darauf streuen. Für 50 bis 60 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Im Zweifelsfall sollte der Kuchen eher länger als kürzer im Ofen bleiben, durch die Füllung ist er von innen nämlich sehr feucht.
Vor einem Jahr: Huhn mit Szechuanpfeffer, Erdnusssauce und Reisnudeln
Vor zwei Jahren: Marokkanisches Pitabrot aus der Pfanne
Vor drei Jahren: Tajine mit Rindfleisch, Mandeln und Datteln
Vor vier Jahren: Dip aus weißen Bohnen, Knoblauch und Basilikum
Vor fünf Jahren: Lemon Curd
Die Idee, fluffigen Hefeteig mit Himbeerkonfitüre zu kombinieren, hat mich schon beim ersten Anblick überzeugt. Also den (in weiser Voraussicht gebunkerten) Hefevorrat im Kühlschrank angezapft und los gebacken.
Der Teig selbst ist super gut geworden; ich hab ihm auch richtig viel Zeit dafür gegönnt. Wie konkret die Teigrolle aufzuwickeln ist, war mir nicht ganz klar, da auf deinen Bildern ja nicht nur eine schlichte Spirale zu sehen ist. Weil die Teigrolle zu groß für meine kleine Kastenform war, hab ich sie so auf dem Blech gebacken. Das war wahrscheinlich ein Fehler: das gute Stück ist richtig gewachsen und hatte nach dem Backen sehr viele Hohlräume im Inneren, was es leider trocken gemacht hat. Nächstes Mal sollte ich mich wohl ans Rezept halten und das ganze in eine Form stecken.
Oh je, aber ich hoffe, dass der Kuchen trotzdem geschmeckt hat!
Auch ich möchte diesen Kuchen machen, habe aber den Hinweis mit der Schlange ebenfalls nicht verstanden. Wird da ein Zickzackmuster gelegt? Bin ein großer Fan deiner Hefeteig-Rezepte.
Genau, Zickzack kommt hin. Du legst den Anfang der Teigrolle in die Kastenform und wenn du das Ende erreichst, machst du eine Kurve und legst die Teigrolle wieder zurück in die andere Richtung. Ob das jetzt verständlicher war?
Ansonsten hier zur Veranschaulichung das Bild einer Schlange. 😉
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Hallo, ich habe es ausprobiert und das Rezept bzw das Ergebnis ist super angekommen. Danke dafür! �� statt Himbeere hab ich Erdbeere genommen, ist auch sehr lecker.
Ich werde es am Wochenende für meine kleine Mannschaft backen. Kuchen kommt immer gut an. Sieht schonmal sehr lecker aus. Danke für das Rezept.
LG Patricia
Ich bin etwas erstaunt über das Milch-Mehl-Verhältnis. Bei mir entsteht da ein extrem dünnflüssiger Teig, der nicht knetbar ist, sondern nur rührbar. Wie der dann ausgerollt werden soll, ist mir schleierhaft?!
Es ist ein sehr weicher Teig, das stimmt. Deshalb ist er zu Anfang tatsächlich sehr klebrig, aber je länger er geknetet wird, desto geschmeidiger wird er. Durch längeres Kneten bildet sich die Glutenstruktur, die den Teig dann auch elastisch und ausrollbar macht. Weich bleibt er allerdings, deshalb wird er in einer Form gebacken. Wenn dir die Konsistenz zu flüssig ist, kannst du das Verhältnis auch etwas anpassen: Klassisch wäre ein Mehl-Milch-Verhältnis von 2:1. Dann ist der Kuchen nach dem Backen etwas dichter.
Danke für die Rückmeldung! Das mit der Glutenstruktur weiß ich, aber er war echt sooo flüssig, dass da gar kein Knetwiderstand war und ich irgendwie nicht wusste, wohin kneten :‘) Ich hab 50g Mehl hinzugegeben, er ist noch im Ofen und ich gespannt!
Ich habe nun den Kuchen nochmal gebacken und mich an das Rezept gehalten und lange geknetet und nach 30min Gare nochmal nachgeknetet. Und der Teig ist dann so flüssig, dass er noch läuft. Also absolut nicht ausrollbar. Sehr schade.